Was macht den Mont-Saint-Michel so faszinierend? Der feurige Glanz der Abendsonne im seichten Wasser? Der schroffe Felsen aus dem Erdaltertum? Die Granitsilhouette im weißlichen Licht oder violettrosa Dunst? Die vier Gefahren der Bucht? Der Erzengel Michael, Bezwinger Satans, dessen vergoldete Statue auf der Kirchturmspitze thront? Die Festungsmauern aus dem Hunderjährigen Krieg? Die Rolle eines Symbols der ganzen Nation? Das Dorf mit seinen Fachwerkhäusern und seiner Jahrmarktatmosphäre? Die seit Jahrhunderten herbeiströmenden Pilger, darunter viele gekrönte Häupter? Die Millionen Touristen unserer Zeit (der Mont ist eine der drei meist besuchten Sehenswürdigkeiten Frankreichs)? Die mächtigen Äbte des Mittelalters? Die prachtvollen Handschriften der Mönche des Scriptoriums? Das (angeblich) exorbitante Projekt zur Eindämmung der Versandung? Die spröde Schwesterinsel Tombelaine? Das zu Recht berüchtigte Labyrinth der „Bastille des Meeres“? Die legendäre Merveille“ und die Stufen der „Grands Degrés“? Die diversen, mehr oder weniger kühnen, respekt- und sinnvollen Restaurierungsmaßnahmen? Das Engagement der Romantiker für die Rettung der einzigartigen Abtei? All das trägt zur unwiderstehlichen Anziehungskraft der „Akropolis der Christenheit“, des „himmlischen Jerusalem“ bei. Doch der Mont-Saint-Michel ist noch mehr: Er übertrifft seinen eigenen Mythos. Über Tausend Jahre Geschichte ziehen auf engstem Raum vor unseren Augen vorbei. Ein Traum von Unvergänglichkeit.
Autoren: Gérard Dalmaz
Verlag: Partrimoine
Neudruck, September 2021 (Erstveröffentlichung November 2008, Frankreich)
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